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Ich denk mir immer, "ob der Kunststoff das auch weiß .. ? "
Ich trau dem Frieden auch nicht und verschließe den Deckel während der Winterpause nicht.
Bei Temperaturen unter 5 Grad blas ich kurz mit dem normalen Fön hin bevor ich die Verschlusslaschen öffne.
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chubv schrieb:So oft hatte ich den Deckel unseres Coopers aber nicht offen und nach knapp 7 Jahren war das Scharnier kaputt und ich hatte nur den Deckel in der Hand.
Ein Kollege hat auch letztes Jahr bei seinem MINI die Abdeckung erneuert weil der Deckel abgerissen ist.
Bei meinem merkte ich auch schon, dass der Deckel sich sehr leicht hochklappen lässt. Streich bei der Million 3 Nullen und es wäre selbst dann ein Wunder wenn er das aushalten würde.
Was ich vergessen habe...
El Mariachi schrieb:Aus einer Laune heraus hatte ich vor wenigen Wochen die Einstiegsleuchten mit JCW-Logo erworben, welche nun eingebaut wurden.
Die sind wieder rausgeflogen, da schon kaputt. Dämliches Zubehörprodukt.
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El Mariachi schrieb:Streich bei der Million 3 Nullen und es wäre selbst dann ein Wunder wenn er das aushalten würde.
Streiche zwei weitere Nullen, dann bist du bei der Anzahl wie oft unser Deckel vermutlich offen war.
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15.05.2020 bis 20.05.2020: Tage der Transporterweiterung ... inkl. Kindheitserinnerungen
Begonnen hat es damit, dass ich letztes Jahr zufälligerweise einen neuen, ungebrauchten und vollständigen Einbausatz eines originalen MINI-Fahrradheckträger für den R56/R57 bei willhaben.at entdeckt habe. Ich besitze einen derartigen Heckträger bereits für die SPEEDMAUS …
... bräuchte also nicht noch einen weiteren Träger zum Transport meines Fahrrads. Vorerst war der R56-Heckträger daher, und aus diversen weiteren Gründen, kein Thema für mich. Ich habe dem Anbieter sogar noch Tipps für sein Inserat übermittelt, da seine Beschreibung doch recht dürftig und ungenau war. Ganz losgelassen hat mich die Sache allerdings nicht und ich grübelte die darauffolgende Tage immer wieder. Zumal auch der Preis doch recht attraktiv war. Die weitere Überlegung war, dass ich bei fahrradtechnischen Unternehmungen aktuell eben auf die SPEEDMAUS angewiesen bin. Hätte ich für den Drachen auch einen Träger, dann könnte ich zwischen den beiden MINI, je nach Lust und Laune, meine Wahl tätigen.
Also kontaktierte ich den Anbieter nochmals und fragte ihn welchen Preis er sich vorstellen könnte … und er hat mich mit einem Angebot überrascht das niedriger war als meine Vorstellung . Somit fiel meine Entscheidung noch leichter. Ich musste zwar eine rund 330km lange Reise nach Kärnten zur Abholung antreten. Aber das machte mir nichts, da ich ein paar kurvige Abschnitte mitgenommen hatte um mich von langweiligen Autobahnetappen zu distanzieren. Der nette Verkäufer hat mir kurz alles gezeigt und ich konnte mich von der Vollständigkeit und Neuwertigkeit der Bauteile überzeugen. Was mir gleich mal positiv auffiel: wie leicht der Träger im Vergleich zu meiner R53-Version ist. Den Rückweg gestaltete ich ebenso lenkaktiv, sodass das ganze zu einem netten sonnigen spätsommerlichen Tagesausflug wurde.
Nun hatte ich also einen kompletten Einbausatz für einen R56-Fahrradheckträger … und da waren sie schon … meine drei Probleme ! Es war ja nicht so, dass ich das nicht vorher wusste. Denn das waren auch die Dinge die ich ursprünglich dem Anbieter als Infos für sein Inserat übermittelte und über die ich mich mit meinem Mechaniker austauschte bevor ich den Kauf tätigte. Denn die Herausforderungen vor denen ich … bzw. mein Mech nun stand, waren folgende:
- Der Einbausatz ist nicht für einen John Cooper Works vorgesehen!
- Der Einbausatz ist nicht für Fahrzeuge mit dem JCW-Aerodynamik-Paket vorgesehen!
- Der im Angebot beinhaltete Elektrosatz ist nur für PFL-R56!
Drei Punkte die den Einbau in meinen GP somit eigentlich disqualifizierten!
Für den letzten Punkt hätte es von MINI einen Elektrosatz für den R56 Facelift gegeben. Blöd nur, dass dieser bereits ausgelaufen war und somit auch nicht mehr lieferbar ist.
Ausserdem gab es laut Einbauanleitung auch einen Reparatursatz für ein paar Hülsen am Trägerlager (Metall statt Kunststoff). Auch dieser ist nicht mehr verfügbar, jedoch waren diese Metallhülsen bei meinem Nachrüstsatz glücklicherweise bereits verbaut. Dürfte also eine spätere Produktion gewesen sein.
Es vergingen dann noch einige Monate bis mein Mechaniker das Projekt dieses Frühjahr in Angriff nehmen konnte. Zwischenzeitlich haben wir immer wieder sinniert welche Hindernisse uns erwarten würden und welche Lösungsansätze dann möglich wären. So habe ich schon mal bzgl. einem passenden Elektrosatz aus dem Zubehörhandel recherchiert, eine kaputte Heckschürze eines Cooper für den etwaigen Vergleich zur Seite gelegt und Überlegungen wegen der Abdeckungen für die dann vorhandenen Löcher in der Heckschürze angestellt, da die verschiedenen beigelegten Versionen mit ziemlicher Sicherheit nicht für die JCW-Heckschürze geeignet wären.
Interessehalber, und auch weil die Aufnahmen der R53- und der R56-Trägerversionen sich sehr ähnlich sahen, habe ich bei beiden den Abstand der Halterungen gemessen: Identisch! Auch der Versuch den R56-Heckträger am R53 anzubringen hat dann geklappt. Somit könnte ich, wenn alle Stricke reissen, den neuen Heckträger auch mit der SPEEDMAUS benutzen .
Mir lag das Projekt ehrlicherweise doch ein wenig im Magen. War der Elektrosatz, falls nicht adaptierbar, durch einen Anderen ersetzbar und somit nur mit zusätzlichen, jedoch überschaubaren Kosten verbunden, so liessen mir die Fragen warum es nicht für den JCW bzw. die JCW-Aerostoßstange freigegeben war keine Ruhe. Ich habe den Träger ausgemessen und ebenso direkt am Fahrzeug die Heckschürze, wusste aber nicht auf welcher Höhe dann die Löcher wären. Dann habe ich die beigelegten Papierschablonen zur Lagebestimmung der Löcher an die Heckschürze angehalten. Da jedoch nur Schablonen für die normalen One/Cooper, Cooper S und die Werks-Aeroheckschürze dabei waren, stellte sich mir die Frage, ob die Wölbungen zwischen den verschiedenen Verkleidungen bzw. zur JCW-Heckschürze doch so unterschiedlich sein könnten, dass es für dieses Projekt ein größeres Problem werden könnte. Wenn wir da ein Loch in die Heckschürze bohren und es passt dann nicht … dann sind gleich mehrere Hunderter flöten gegangen.
In die Löcher für die Trägeraufnahmen würde dann ein Kunststoffrahmen eingeklebt werden, welcher einerseits die Schnittkanten abdecken soll und auf den andererseits die Abdeckkappen bei Nichtnutzung des Trägers geclipst werden. Da war gleich klar, dass keine der beigelegten Versionen zu den Wölbungen der JCW-Schürze passen würde. Meine Überlegungen dahingehend waren, dass ich mir dafür mittels 3D-Drucker passende Exemplare anfertigen lassen könnte. Ein weiteres Fragezeichen war die Anbringung der Steckdose. Das war auch bei der SPEEDMAUS damals ein Problem, aber im Nachhinein betrachtet wohl der einzige Grund, warum der R53-Heckträger einst auch nicht für MINI mit JCW-Kit freigegeben war (auch nicht für das Aeropaket, aber das habe ich beim Mauserl ja nicht). Der Metallträger, der die Steckdose aufnimmt, ist so ausgeführt, dass man ihn bei Bedarf hinter der Heckschürze runterklappt und die Steckdose somit sichtbar und leichter zugänglich wird. Das war bei der R53-Version so und ist auch beim R56 so. Beim R53 war wegen dem JCW-Endtopf kein Platz dafür und wir mussten eine starre Version an einer geeigneten Stelle verbauen. Wie wir es beim R56 mit JCW-Aeropaket lösen hätten müssen, kann ich jetzt nicht sagen, denn beim GP ist durch den Diffusor ja doch noch mehr verkleidet. Also musste auch noch ein Weg durch den Diffusor gefunden werden. Der ist wenigsten nicht so teuer wie eine Heckschürze und müsste auch nicht lackiert werden, sollte etwas schiefgehen.
Es waren nun keine Fragen dabei, die ich mit einem sicheren Nein beantworten hätte können bzw. müssen. Stattdessen war nur ein „könnte gehen“ mit mehreren größeren Fragezeichen. Das war aber auch nicht gerade beruhigender .
Ich hatte mir schon eine Reihenfolge zurecht gelegt, wie wir dann am zerlegten Fahrzeug direkt die diversen Fragen auf Umsetzbarkeit überprüfen könnten, um rechtzeitig abbrechen zu können, sollten sich unüberbrückbare Probleme auftun. Beiliegender Elektrosatz adaptierbar: Ja oder Nein? Dann würde ich einen Anderen besorgen, damit wir nicht mitten im Umbau unterbrechen müssen. Löcher in der Heckschürze unter Berücksichtigung der korrekten Lage der Trägeraufnahmen so genau als möglich ausmessen. Wären dann irgendwelche Gitter im Weg oder wären die Löcher zu nahe an einer Kante? Das hätte eindeutig zu einem Projektstopp geführt! Aber es kam doch etwas anders …
An einem Freitag Nachmittag fingen wir an und mein Mech ging gleich in die Vollen. Den Pre-Facelift-Elektrosatz hat vorab mein anderer Mechaniker mit „Des geht eh!“ kommentiert. „Waasst eh, beim BMW XY host nur Blabla und Blabla mochn müssn und hot a klappt!“ Ich schreib das hier nicht so kryptisch, weil es Interna oder gar ein besonderes Geheimnis gewesen wäre … Ich habe es mir einfach nur nicht gemerkt um was es da ging.
Also Einbauanleitung zurecht gelegt und schon ging es los. Heckschürze demontiert, Kabelsatz verlegt, das Problem mit der Steckdose am lebenden Objekt verifiziert und über Lösungen sinniert.
Der Träger für die Steckdose wurde im Schraubstock um 90° umgebogen. Somit wird der Stecker dann von unten senkrecht nach oben durch den Diffusor angesteckt.
Das Loch im Diffusor müsste dann so groß werden, dass man mit einer Hand die Abdeckklappe der Steckdose öffnet, mit der anderen Hand den Stecker ansteckt und zum einrasten verdreht. Da das Verdrehen eher streng geht und nicht mit nur zwei Fingern machbar ist, sondern dazu die ganze Hand notwendig ist, müsste dafür dementsprechend ausreichend Platz in der Öffnung sein. Wie sich jeder denken kann, würde das dann ein doch recht großes Loch werden. Während mein Mech noch die genaue Lage für die Öffnung ermittelte und wir nebenbei über eine zweckmässige Abdeckung für diese Öffnung nachdachten, die aber nicht zu sehr nach einer Bastellösung aussehen würde, kam mir kleiner Geistesblitz. Ich ging an das andere Ende des kleinen Drachen und drehte beim Innenkotflügel die Abdeckung heraus, die den Zugang zu den Lampen in der Frontschürze verschloss. Mit dem Teil in der Hand und dem Gedanken „Könnte groß genug sein, könnte klappen!“ ging ich zu meinem Improvisateur und hielt es im unter die Nase. Er sah mich an, schmunzelnde kopfschüttelnd und nahm die Herausforderung still aber doch leicht augenverdrehend an. Beim immer wieder vorbei schlendernden Seniorchef habe ich gleich angefragt, ob er eine derartige Abdeckung in seinem Fundus hat. Keine fünf Minuten später hielt ich für den Gegenwert eines Automatenkaffees ein weiteres Exemplar in meinen Händen, platzierte das Original wieder an seinem ursprünglichen Einbauort und wir konnten den noch jungen Einfall gleich in die Realität umsetzten:
und hier am Fahrzeug:
Bevor ich die Baustelle zu einem Abendtermin vorzeitig verlassen musste, hat mein Mech mit der Anpassung des „Crashträgers“ begonnen.
Etwa eine Stunde später, ich war noch mit dem Auto unterwegs, rief er mich an und begrüßte mich mit den Worten „Großes Problem!“, worauf mir innerlich gleich das Gesicht runtergefallen ist und vor meinem geistigen Auge das Wort „Scheixxe“ wie bei einem Head-Up-Display auf meine gesamte Windschutzscheibe projiziert wurde. Sein Tonfall war sachlich aber doch besorgniserregend, sodass ich schon das Projektende kommen sah. „Da hätten in dem Nachrüstsatz 4 Schrauben dabei sein sollen, es sind aber nur 2! Die müsstest du im Bauhaus oder so besorgen.“ Er hat mir dann noch die Art und die Abmessungen der Schrauben durchgesagt, aber das habe ich schon nicht mehr mitbekommen, weil ich nur darüber nachdachte, was das für besondere Schrauben sein könnten, wenn nicht mal wir sie in der Werkstatt haben und wo ich überall diese besonderen Schrauben jetzt bekommen könnte. Ich bin dann noch des Nächtens am Heimweg in die Firma gefahren, hab mir eine der ominösen Schrauben als Muster geholt und bin am nächsten Tag gleich in der Früh zum örtlichen Gemischtwarenladen gefahren. In der heutigen Zeit, wo Internethandel und große Baumarktketten das Heimwerkergeschäft bestimmen, ist so ein klassischer „Alles führender“ Laden ja wirklich ein Unikum. Mit meiner Musterschraube in der Hand wurde ich bei einem Angestellten vorstellig, jedoch hatten sie genau diese auch nicht im Sortiment. Als Alternative bot er mir Schrauben an, die entweder 10mm länger oder 5mm kürzer waren aber sonst der Vorgabe entsprachen. Da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, wie und wo diese Schrauben ihre Verwendung finden sollten, habe ich jeweils 2 mitgenommen und die Projektausgaben somit in astronomische Höhen getrieben … das „große Problem“ war dafür aber auch gelöst.
Mit diesen Schrauben wurden die Heckträgerlager am FZG montiert und somit waren die gröbsten Arbeiten am FZG erledigt.
Doch nun lag die größte Herausforderung vor uns: die Öffnungen in die Heckschürze zu schneiden! Wie bereits erwähnt gab es keine Schablonen für die JCW-Heckschürze und wir versuchten die für uns augenscheinlich am besten passende herauszufinden. Es wurde jene für das Werks-Aeropaket. Auch die Kunststoffrahmen samt Abdeckkappen wurden so ausgewählt und es waren ebenso jene fürs Werks-Aero, auch wenn sie von der Kontur nicht 100%ig passten. Wir haben die Heckschürze an das FZG gehalten, der Mech hat sich neben dem Endtopf eingefädelt und mittels gelber Fettkreide von innen durch die Heckträgerlager hindurch deren Position so gut es ging auf die Heckschürze übertragen, damit wir eine kleinen zusätzlichen Anhaltspunkt hatten. An der Außenseite haben wir die von mir ausgeschnittenen Schablonen - in mir kamen Kindheitserinnerungen an den Bastelonkel aus „Wer bastelt mit?“ hoch - an der Heckschürze positioniert, mittels Klebeband fixiert, gefühlte 100 Mal ausgemessen und überlegt ob wir eh nichts übersehen hätten und ob es so passen würde. Und dann kam der Moment als mein Mech mit einem Akkuschrauber in der Hand und über die Heckschürze gebeugt die Bohrspitze ansetzte um im letzten Moment den Kopf zu heben und mir nur durch seinen Blick die Frage zu stellen, die mich mehrere hundert Euro kosten könnte … „Jaaa, mach!“ schrie ich nach einer kurzen Phase des Zögerns hinaus um der Anspannung in mir ein Ventil zu verschaffen . Ich konnte nicht hinsehen, aber bevor ich meine Augen noch abwenden konnte, war das erste Loch auch schon da …
… und mir fiel eine Last von den Schultern. Nicht weil ich nun wusste dass alle Überlegungen richtig waren, sondern einfach weil es nun kein Zurück mehr gab. Entweder habe ich nun fix einen mittelhohen dreistelligen Betrag versenkt oder alles wird doch noch gut? Bei der zweiten Markierung hat er ebenso ein Loch in der Mitte gebohrt und wir hielten die Heckschürze ans Auto um zu sehen, ob wir mit unserer mittigen Bohrung auch tatsächlich die Mitte der Heckträgerlager trafen. Mittels Taschenlampe wurde versucht von innen die Szenerie zu beleuchten und von aussen hat mein Mech konzentriert seinen Blick durch das Loch positioniert um nach wenigen Sekunden die Spannung mit einem „I siech nix!“ schmunzelnd abzuwürgen. Ich habe dann einen kleinen Schraubenzieher durch das Loch gesteckt und ihn nach links und rechts bewegt. Die dabei machbaren Winkel des Schraubenziehers zur Heckschürze, waren zumindest nach Augenmaß annähernd ident. Ebenso beim zweiten Loch auf der anderen Seite. Somit lagen für uns die Chancen, dass wir die Mitte getroffen hatten, schon recht gut. Als wir die Heckschürze wieder abnahmen, fielen uns die mittels Fettkreide angebrachten Markierungen auf der Innenseite wieder ein, welche wir in unserer Nervosität schon wieder vergessen hatten. Ein kurzer Blick bestätigte auch hier, dass wir am richtigen Weg waren. Denn die Bohrungen haben die Markierungen mit einer Toleranz von einem Millimeter ziemlich genau getroffen. Nun wurden mittels Dremel Rechtecke grob in die Heckschürze geschnitten um sich danach mit einem Stanleymesser vorsichtig der gewünschten Größe anzunähern.
Die Heckschürze wurde wieder am FZG angehalten und mit einer Montagehilfe, welche den Heckträger simulierte, wurde die Position des Lochs gegenüber dem Heckträgerlager kontrolliert. Es passte perfekt! Wäre das nicht der Fall gewesen, so hätte man nun die Löcher dementsprechend anpassen müssen, indem man sie nach oben/unten oder links/rechts erweiterte. Auch das wäre im geringen Maße nicht so tragisch gewesen, da das finale Loch sowieso nochmals vergrößert werden musste, um die Kunststoffrahmen aufzunehmen, die kleine Ungenauigkeiten auch abgedeckt hätten. Anpassungen waren bei uns aber nicht notwendig und so konnten wir gleich in den nächsten Arbeitsschritt übergehen und die Löcher auf die durch die zweite Schablonen vorgegebenen Abmessungen vergrößern.
Als auch das erledigt war, wurde die Heckschürze wieder am FZG befestigt und der Heckträger probehalber installiert …. und es passte hervorragend!
to be continued ...
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Auch bei meinem Mech hat sich sichtlich eine Anspannung gelöst und erleichtert kommentierte er unseren Erfolg damit, dass ihm der Gedanke an diesen Arbeitsschritt vorab auch im Magen gelegen ist. Ging also nicht nur mir so, sondern auch dem Profi . Am nächsten Tag ging es mit der Verlegung des Kabelbaums im inneren des GP weiter. Verkleidungen wurden entfernt um den Weg dafür freizulegen.
Naturgemäß geht dabei das eine oder andere Clipserl flöten. Während mein Mech seine Arbeit weiter fortsetzte durchwühlte ich diverse Kleinteile-Kisten zwecks Ersatz. Ich fühlte mich dabei wieder an meine Kindheit erinnert, als ich die Legokisten nach dem einen bestimmten Bauteil mit den Fingern umgrub. Auch damals wurde ich nicht immer fündig. Unglaublich wie viele unterschiedliche Varianten an Clips und Klammern es gibt. Während ich nun für alle zu Bruch gegangenen Plastikclips Ersatz fand, konnte ich nur eine von drei notwendigen Metallklammern finden. Die weiteren Zwei wurden dann über den normalen Weg im Teilelager nachbestellt.
Der Kabelbaum sowie das Anhängermodul waren nun verlegt und in das Bordnetz integriert. Nächster Schritt war, dies mittels Tester auch dem MINI mitzuteilen, damit er die Transplantate nicht als Fremdkörper abstößt. In den Menüs wurde die Option „Nachrüstung Heckträger“ ausgewählt und der Tester arbeitete die weiteren Punkte ab. Nach ein paar Minuten wurde mein Mech ein wenig nervös und schlussendlich entfuhr ihm ein „Scheixxe!“. Der Tester erkannte das neu montierte Steuergerät als Fremdkörper und konnte damit nichts anfangen. Er wollte es entfernt wissen. Normalerweise würde der Tester in so einem Fall das richtige Bauteil anführen und auf einen Wechsel dazu auffordern. Aber da stand nichts! Einfach nur „Entfernen sie das Bauteil!“. Wie Eingangs bereits erwähnt, handelt sich ja um den Kabelsatz für einen Pre-Facelift. Laut den Schaltplänen in der Einbauanleitung konnte mein Mech zur Adaptierung an das Facelift-Modell einen zweiten kurzen Kabelbaum weglassen und musste an anderer Stelle nur ein Kabel umpinnen. Dass nun auch das Steuergerät ein anderes wäre, wäre natürlich ein Dämpfer. Wir hatten natürlich vorab versucht, auch dies in der Vorbereitungszeit abzuklären. Normalerweise kann man sich im ETK die Einzelteile eines Nachrüstsatzes auch anzeigen lassen um diese eventuell einzeln nachzubestellen. Auf diesem Weg wollten wir anhand der Teilenummern der Einzelteile auch etwaige Unterschiede feststellen. Aber diese Auflistung war weder beim Pre- noch beim Facelift-Kabelsatz ersichtlich und wir hakten das Thema damals mit „Das sehen wir dann eh!“ ab. Nun war es also soweit, dass wir sehen konnten, dass es nicht funktioniert . Das Anhängemodul war jedoch in einer eigenen Schachtel mit Teilenummer verpackt. Ebendiese gaben wir im ETK ein um deren Verwendungsbereiche zu sehen. Zur unserer Überraschung wurden dabei die BMW Modelle 1er und 3er der Baureihen E87, E90 und Co. angeführt … jedoch keine einzige MINI-Baureihe. Dazu kommt, dass der Tester davor das Bauteil schon auch als Steuergerät erkannt und unter anderem dessen Seriennummer sowie das Baudatum ausgeworfen hat: 15.03.2003 … 2003!!! Das Steuergerät ist um 10 Jahre älter als mein GP ! Und eigentlich auch noch über dreieinhalb Jahre vor der Markteinführung des R56 produziert worden. Kurzzeitig stellte ich mir die Frage, ob mir der Verkäufer damals „irgendein“ Anhängermodul untergeschoben hat, damit der Nachrüstsatz komplett wäre? Aber dann kam auch schon mein anderer Mechaniker ums Eck - der mit dem „Des geht eh!“-Kommentar - und wir konfrontierten ihn mit dem Problem. Das mit dem BMW-Steuergerät tat er als „Des konn scho sei, dass die damois den Nachrüstsatz so zammgschustert habn!“ ab und lies sich von Mech Nr. 1 die Programmierabläufe nochmals vorführen. Dabei wurde festgestellt, dass wenn das Steuergerät wie vom Tester gewünscht absteckt wird, der Tester vorerst seine Arbeit normal weiter fortsetzt. Steckt man das Steuergerät danach wieder an, so funktioniert auch die Beleuchtung des Heckträger so wie es sein sollte. Blinker, Bremslicht, Rückfahrscheinwerfer usw. … alles perfekt. Auch keine Fehlermeldung im Auto selbst. Jetzt könnte man natürlich sagen: „Passt!“, aber meine Mechs äusserten einhellig ihre Bedenken darin, dass bei jedem zukünftigem Codiervorgang, das Anhängemodul abgesteckt werden müsste. Und sie waren sich auch einig, dass das besser gehen müsste. Mech Nr. 2 hatte auch schon eine Idee zur Lösung parat. Der Tester hatte im Fahrzeugauftrag die Nachrüstung des Heckträgers mit „HETR“ hinterlegt, bevor er am Anhängermodul scheiterte. Diesem Fahrzeugauftrag sollte nun ein weiterer Eintrag manuell zugefügt werden, um dem MINI eine Funktion vorzugaukeln die er eigentlich gar nicht hat, die aber in der echten Welt auch ein Anhängermodul beinhaltet. Die Wahl fiel zuerst auf „3AR“, der Heckgepäckträger-Vorbereitung. Diese Sonderausstattung gab es damals zwar nicht für den R56, jedoch für das R57-Cabrio und beinhaltete auch den Elektrosatz samt Anhängermodul. Sollte das nicht funktionieren, also die beiden Einträge „HETR“ und „3AR“, so sollten wir den Eintrag „HETR“ wieder entfernen und es nochmals nur mit „3AR“ probieren. Und wenn dies ebenso zu keinem Erfolg führen würde, was es dann auch nicht tat, so sollten wir noch dreister werden und dem kleinen unschuldigen MINI eine noch größere Lüge auftischen . Skrupellos entfernten wir auch „3AR“ wieder und ersetzten es durch „235“ … dem SA-Code für die Anhängerkupplung! Die gab es weder ab Werk noch als MINI-Originalzubehör für den R56 … und der Lage der Endrohre bedingt schon gar nicht für einen Cooper S oder Works. Wir liessen den Tester die Daten vom USB-Stick saugen damit er sie dem kleinen Drachen impfen konnte und wenige Minuten später …. habe ich nun wohl den einzigen GP in dessen Ausstattungsliste „SA0235 - Anhängerkupplung abnehmbar“ steht .
Bevor es mit dem Zusammenbau weiterging, wanderten zwischenzeitlich die Abdeckkappen zum Lackierer des Vertrauens, um sie der Wagenfarbe anzugleichen. Damit diese dann genutzt werden können, mussten noch die Kunststoffrahmen an die Heckschürze angepasst und eingeklebt werden. Da diese Rahmen ja nicht für die JCW-Heckschürze vorgesehen waren, sondern für das Aeropaket welches man ab Werk beim MINI dazu bestellen konnte, lagen sie nicht bündig an der Kontur der Heckschürze an.
Daher wurden sie mit dem Dremel bearbeitet. Gerade nur soviel, damit sich die Optik diesbezüglich verbesserte, da sonst die Abdeckkappen womöglich nicht mehr aufsteckbar (wenn zu viel Material weggenommen werden würde) bzw. nicht leicht abnehmbar (wenn die Abdeckkappe zwar einrastet, aber ganz bündig an der Heckschürze anliegt) gewesen wären. Ich war zu diesem Kompromiss bereit, denn sonst wäre der Aufwand in meinen Augen doch zu groß geworden. Und wie hat meine Oma immer gesagt: „Wer so genau schaut, der stiehlt!“ . Sind die Kappen nun montiert, so heben sie sich leicht von der Heckschürze ab und den Rahmen sieht man überhaupt nicht. Das Nichtsehen ist auch einer der Gründe, warum wir nur die Kappen lackiert haben und den Rahmen nicht. Außerdem wäre durch die Lackschicht am Rahmen das aufclipsen nur noch schwergängiger geworden. Die Rahmen wurden also angeklebt und mit Gewichten beschwert der Trocknung überlassen.
Ich bin mit dem Abkleben des Lacks, damit dieser nicht unbeabsichtigt zerkratzt wird, wohl ein wenig übers Ziel hinaus geschossen!
Am nächsten Tag ging es dann Schlag auf Schlag. Ich war noch mit meinen jobmässigen Aufgaben beschäftigt während mein Mech bereits begann die Arbeit am Drachen fortzusetzen. Keine Stunde später stiess ich dazu und … er war schon fertig! Heckschürze und Diffusor wurden montiert. Die bestellten Metallklammern waren zwischenzeitlich auch geliefert worden und somit konnten auch die Verkleidungen im Innenraum wieder angebracht werden. Am Bremsen-Prüfstand und dem Abgastester wurden auch noch die notwendigen Werte ermittelt um dem GP das Pickerl für ein weiteres Jahr zu verleihen.
Ich hatte mir auch noch eine transparente Ladekantenschutzfolie für den R56 besorgt, bevor MINI diese letztes Jahr aufgelassen hat. Diese wurde den nun installierten Kunststoffrahmen angepasst und dann auf der Heckschürze als zusätzlicher Schutz angebracht. Damit wurde dieses umfangreiche Projekt schlussendlich abgeschlossen. Ich habe nicht genau darauf geachtet, aber ohne übertreiben zu wollen müssten es in Summe etwa 14 Stunden gewesen sein, die in diese Nachrüstung eingeflossen sind. Die EBA gibt sich mit etwa 5 Stunden zufrieden, aber die mussten ja auch nicht so viel improvisieren! Großen Respekt und Riesendank an meinen Mechaniker!
Über Pfingsten ging es nach Königswiesen zu einen Fahrradwochenende und der Heckträger konnte somit auch gleich eingeweiht werden.
Hab dann sofort bemerkt, dass der Heckträger etwa 2006 entwickelt wurde. Denn beladen mit einem Mountainbike nach heutigem Standard, stellte ich rasch fest, dass man nahe ans beladungstechnische Limit des Trägers kommt. Weniger wegen der zulässigen Tragfähigkeit (nur 30kg für zwei Fahrräder), sondern wegen der Dimension aktueller Mountainbikes. Über die schmalen Schienen lachen die Reifen des Bikes nur (hinten 2,3er und vorne 2,6er). Und selbst die auf den Schienen montierten Radaufnahmen stoßen zumindest bei dem Vorderrad an ihre Grenzen. Ein breiterer Reifen ginge sich wohl kaum mehr aus. Die montierten Gurte zur Ladungssicherung waren auch zu kurz und ich musste mit weiteren Gurten verlängern - längere Versionen habe ich bei Amazon gefunden und bestellt. Und selbst der Radstand meines MTB ist eine Spur länger als die Schiene selbst. Trotzdem konnte ich es sicher am Träger platzieren und befestigten.
Auf der Anreise zur Unterkunft, nach etwa drei oder vier Kilometern, einen kleinen Zwischenstopp eingelegt und nachdem sich alles „eingewackelt“ hat, die Gurte nochmals nachgezogen. Danach hielt es dann wie es sollte. Natürlich ging es nicht über die Autobahn, sondern über kurvige Landstraßen Richtung Ziel. Ich bin gut 9 Monate lang nicht mit dem kleinen Drachen unterwegs gewesen und irgendwie hat er mir mehr Spaß gemacht als je zuvor . Der Drache und ich hatten schon längst unsere Betriebstemperatur erreicht und meine Fahrrad-Kontrollblicke in den Innenrückspiegel hatten sich bereits dermaßen reduziert, dass ich an den Heckträger und dessen Fracht kaum mehr dachte. Bis … ja bis ich beim Kurvenwedeln mal in den rechten Aussenspiegel blickte! Als ich die Rechtskurve auf der Ideallinie durchfuhr und der Holzpfosten welcher am Straßenrand stand, zumindest in meinem vorauseilendem Blickwinkel keine Bedrohung darstellte, jedoch durch den Außenspiegel realisierend, haarscharf am Hinterrad des Bikes vorbeizog, hat es mich dann doch kurz gerissen . Bei meinem alten BMW-Bike, als ich es mit der SPEEDMAUS transportierte, wusste ich, dass es nicht über die Außenspiegel hinausstand. Aber mein neues Fahrrad ist, wie ich dann daheim nachgemessen habe, rund 16cm länger als das alte MTB. Und auch knapp 10cm länger als der R56 bei den Außenspiegel breit ist. Ich bin dann die weiteren Kurven doch ein weniger runder gefahren.
Natürlich kann man auch diesen Träger wieder wegkippen, damit man Zugriff in den Kofferraum hat.
Ist der Heckträger wieder demontiert, fallen die Abdeckkappen in Wagenfarbe kaum auf und die Abdeckung im Diffusor noch weniger.
Wie praktisch so ein Heckträger auch anderweitig sein kann, konnte ich feststellen, als ich ein paar Kartonagen zum Mistplatz führen musste:
Mein Finger im Bild hat seine Notwendigkeit aus DSGVO-technischen Gründen!
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Völlig krass-genialer Bericht
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für den Einfall und die Realisierung
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Unser lieber Mechaniker, was der alles zaubern kann, und vor allem mit welcher Geduld und Präzision
Übung im Ausschneiden div. Schürzen hat er ja, aber er hat zugeben müssen, dass unsere Anhängerkupplung im Aeropaket des CM dagegen ein Lercherlfurz war
lg
rubberdi
und rubberda
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Da hat sich der E. aber wieder ganz schön ins Zeug gelegt!
für diese Umsetzung.
Das neue Bike ist auch
. Ein Levo, oder?
So einen schnittigen Mülltransporter haben sie beim Abfallzentrum sicher noch nicht gesehen.
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Tolles Projekt - super umgesetzt! Gratulation!
Ich finde deinen kompletten Bericht sehr angenehm zu lesen!
MINI Clubman JCW
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